Marine-Garnison-Friedhof - Ehrenfriedhof Wilhelmshaven

Ehrenfriedhof Wilhelmshaven Garnisonsfriedhof
Aufnahme aus den 20er-Jahren: Blick von West über das "Skagerrak"-Gräberfeld zur Kapelle. Rechts im Vordergrund das "Von der Tann"-Kreuz

WIRD ZUR ZEIT BEARBEITET!

Ehrenfriedhof Wilhelmshaven Garnisonsfriedhof
Gesamtplan der Anlage. Quelle: "Der neue Marinekirchhof und Kriegerfriedhof für den Standort Wilhelmshaven-Rüstringen". Wilhelmshaven, 1918

Die Errichtung des Ehrenfriedhofs - ursprünglich als Garnison-Friedhof, später als Heldenfriedhof bezeichnet - steht im engen Zusammenhang mit Planung und Bau des heutigen Wilhelmshavener Stadtparks.

Die am 1. Mai 1911 aus dem Zusammenschluss der oldenburgischen Gemeinden Bant, Heppens und Neuende entstandene Stadt Rüstringen kaufte schon bald nach ihrer Gründung über 70 ha bäuerlichen Privatbesitz zwischen der Maade und ihrem Zufluss Heete zwecks Anlage eines moder-nen, den Bedürfnissen der "einfachen" Stadtbevöl-kerung angepassten Volkspark. Bald darauf bot die junge Stadt - wissend um die Platznöte im benachbarten Wilhelmshaven - der Marine an, ihrerseits ein Stück des Geländes zwecks Anlage eines Friedhofs zu erwerben. Tatsächlich erwarb die Marine 1912 sieben Hektar. Ein für beide Seiten lohnendes Geschäft: die Marine hatte nun das dringend benötigte, ausreichend große Gelän-de für einen neuen Garnisonfriedhof, die Stadt frisches Geld, das sie für den Ausbau des Parks verwenden konnte. Zudem war sie ein Gebiet "los", das wegen der direkt angrenzenden Heete aufgeschüttet werden musste. Den dafür nötigen Erdaushub bezog die Marine ebenfalls von Rüstringen, die Stadt wiederum verkaufte jene Erdmassen, die man bei der Ausschachtung des großen Parkteichs und der Straße zum Friedhof gewann; man kann den Rüstringern wohl eine gewisse Cleverness zusprechen...

Mit der Planung und Leitung der Baumaßnahmen der Gesamtanlage aus Stadtpark und angrenzenden Garnison-Friedhof wurde der bedeutende Landschafts- und Gartenarchitekt Leberecht Migge beauftragt, bzgl. des Friedhofs unter wesentlicher Mitarbeit des Marine-Garnison-Bauamtes der Marineintendantur Wilhelmshaven.

Die Arbeiten begannen im Frühjahr 1914. Als im August der Krieg begann und auch die Marine schon bald die ersten Toten zu beklagen hatte, wurden diese ersten Gefallenen bereits auf dem noch längst nicht fertigen Friedhof bestattet. Um die Arbeiten zügiger zu vollenden, wurden sogar einige der zahlreichen noch "überzähligen" Soldaten, für die noch keine Kriegsverwendung gefunden war, zu den Baumaßnahmen herangezogen. Im Laufe des Jahres 1915 waren zu mindestens die Grabanlagen weitestgehend fertig-gestellt. Die Fertigstellung der vom Marine-Garnison-Bauamt geplanten Kapelle ist nicht genau datiert, sicherlich war sie nicht vor 1916 vollendet.

Das prägendste Gräberfeld ist wohl jenes am Hochkreuz auf der Westseite; hier sind die Toten des 1. Welt-krieges, vornehmlich der Skagerrakschlacht bestattet. Einige Abschnitte dieses Feldes wurden mit längst nicht mehr existenten kleinen Ehrenmälern versehen. Siehe dazu auf dieser Seite weiter unten mehr. Das große Gräberfeld war für einige Jahrzehnte Schauplatz des jährlichen Skagerrak-Gedenktags. 

Ihre letzte Ruhestätte fanden hier auf dem Friedhof auch in den Jahren 1916-1918 in 19 Wilhelmshaven verstorbene Kriegsgefangene, die Opfer der Kämpfe während des Spartakus-Aufstandes im Januar 1919 und die Opfer der beiden Munitionsunglücke im Artilleriedepot Mariensiel 1919 und 1920.

 

In den nachfolgenden Jahrzehnten wurden zahlreiche spezielle Gräberfelder sowie Ehren- und Grabdenkmäler hinzugefügt:

  • das Ende 1918/Anfang 1919 nördlich des Skagerrak-Feldes angelegte "Lazarett-Feld". Hier wurden Soldaten beerdigt, die nach dem Krieg verstarben, häufig an den Spätfolgen von im Krieg erlittener Verwundungen.
  • Denkmal in Form eines Sarkophag zur Erinnerung an die Toten der Kämpfe während des Spartakus-Aufstandes. Das 1920 eingeweihte Denkmal stand an der Stelle des ursprünglichen Gemeinschaftsgrabes für die sechs von acht Opfern (zwei weitere Gefallene wurden in ihre Heimat überführt); die Namen der Toten waren eingraviert. Dieses Denkmal wurde 1934 von den Nationalsozialisten zerstört. Die sechs Toten erhielten - zu einem unbekannten Zeitpunkt - individu-elle Grabsteine an der nordöstlichen Ecke des Friedhofs. 1989 wurde am alten Standort das heutige Revolutionsdenkmal errichtet.
  • Kenotaph zum Gedenken an die in Wilhelmshaven verstorbenen Kriegsgefangenen
  • Gräberplateau mitsamt wuchtigen Ehrenmal für die am 29.Mai 1937 im Spanischen Bürgerkrieg Gefallenen vom Panzerschiff "Deutschland",
  • Gedenkstein für die Toten des Leichten Kreuzers "Emden", die beim ersten - noch "leichten" - britischen Bombenangriff auf Wilhelmshaven am 4. September 1939 zu Tode kamen.  
  • Gräberreihe für Tote des letzten Bombenangriffs auf Wilhelmshaven am 30. März 1945
  • Gräberreihe für im 2. Weltkrieg Gefallene der Hafenschutzflottille Wilhelmshaven
  • In einer Reihe stehende Gedenksteine für die Toten vom Panzerschiff "Admiral Graf Spee", von den Schlachtschiffen "Scharnhorst" und "Tirpitz" und vom Flakkreuzer "Medusa",
  • Bromberg-Ehrenmal zum Gedenken der Opfer des "Bromberger Blutsonntag"
  • Ehrenmal für die Gefallenen der am 22.Februar 1940 von deutschen Bomberflugzeugen versehentlich versenkten Zerstörer "Leberecht Maaß" und "Max Schultz"
  • Ehrenmal für die gefallenen deutschen U-Boot-Fahrer beider Weltkriege
  • Denkmal für die in beiden Weltkriegen in Kriegsgefangenschaft gestorbenen deutschen Soldaten. Ein erstes, 1933 errichtete Denkmal wurde bereits vier Jahre später durch ein neues ersetzt. Es steht noch heute in der nordwestlichen Ecke des Friedhofs.
  • Gedenkstein für zwölf Angehörige der Deutschen Marine, die 13.September 1997 beim Absturz einer Tupolew Tu-154 der Flugbereitschaft des BMVg vor Namibia ums Leben kamen

Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde am 24. September 1931 der langjährige Dirigent des Wilhelmshavener Seebataillons-Musikkorps, Obermusikmeister Richard Rothe, beigesetzt. Über Jahrzehnte hat er die Kultur- und Musiklandschaft in den Jadestädten geprägt. Bedauerlicherweise wurde seine Ruhe-stätte nach Ablauf der Nutzungsrechte Ende der 90er-Jahre eingeebnet.

 

Als marinehistorisch bedeutsam einzustufen sind das ehemalige Grab des Admiral Max Bastian und der Gedenkstein für Admiral Werner Tillessen. Der 1958 in Wilhelmshaven verstorbene Bastian galt lange als vorbildlicher Seeoffizier. Kein Geringerer als der damalige Befehlshaber der Flotte, Flottillenadmiral Ralf Johannesson, setze Bastian in seiner Trauerrede in eine Reihe mit den großen deutschen Marineoffizieren Graf Spee, Scheer und Lütjens. Erst in den neunziger Jahren wurde seine unsägliche Rolle als Präsident des Reichskriegsgericht untersucht. Als solcher war er unmittelbar verantwortlich für über 1000 Todesurteile wegen angeblicher oder tatsächlicher Kriegsdienstverweigerung, Fahnenflucht oder Zersetzung der Wehrkraft. Das 2015 abgelaufene Nutzungsrecht wurde nicht verlängert, das Grab abgeräumt. 

Admiral Werner Tillessen starb nach offiziellen Angaben im Mai 1953 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Tillessen wirkte in Wilhelmshaven u.a. als Kommandeur der Linienschiffe "Hannover" und "Schlesien", vom Oktober 1928 bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst September 1932 als Chef der Marine-station Nordsee. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Verfügung der Kriegsmarine gestellt, war er ab Dezember 1942 Chef des Marine-Verbindungsstabes Rumänien. Mit dem Einmarsch der Roten Armee in Bukarest im August 1944 geriet er in sowjetische Gefangenschaft. Ähnlich wie Bastian hat sich Tillessen um die Marine in Wilhelmshaven verdient gemacht. Dem gegenüber steht seine deutliche republik- und demo-kratiefeindliche Gesinnung. An ihn erinnert ein von der Familie gesetzter Gedenkstein.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof allgemein für die Bestattung ziviler Bürger freigegeben. So fanden auch für die Geschichte Wilhelmshavens bedeutende Zivilisten ihre letzte Ruhestätte auf dem Ehrenfriedhof. Beispielhaft sei hier erwähnt die von der Stadt Wilhelmshaven als Ehrengräber ausgewiesenen Ruhestätten von:

Grabstelle Wilhelm Krügers
Grabstelle Wilhelm Krügers
  • Dr. h.c. Wilhelm Krüger, der als Strombau- und Hafenbaudirektor wesentlichen Einfluss auf die Hafenbaugeschichte Wilhelmshavens hatte. Die Urne des 1940 Verstorbenen wurde ursprünglich in Bad Zwischenahn beigesetzt, 1961 ließ die Stadt Wilhelmshaven ihn umbetten. Auch seine 1951 verstorbene Ehefrau wurde in das Grab gelegt. Besonders erwähnenswert ist der außerordentlich lange Text auf dem Grabstein, mit welchem das Wirken von Wilhelm Krüger gewürdigt wird.
  • Reinhard Nieter. Der Sozialdemokrat wirkte von 1946 - 1952 und von 1956 - 1961 als Oberbürgermeister von Wilhelmshaven und war danach bis zu seinem Tode am 8. Juni 1964 weiter aktives Ratsmitglied. Er erwarb sich in den Nachkriegsjahren unvergessliche Verdienste um den sozialen, gesellschaftlichen und baulichen Neuaufbau der im Krieg schwer getroffenen Stadt. Ihm zur Seite gelegt wurde seine 1975 verstorbene Ehefrau Pauline.

Zu erwähnen ist auch das Grab des aufgrund seines außerordentlich konservativen, mit dem National-sozialismus sympathisierenden Weltbildes umstrittenen Marinedekans Friedrich Ronneberger. Dem gegen-über stehen seine über jeden Zweifel erhabene Verdienste speziell um die ev. Marine-Garnisonkirche und die Marine in Wilhelmshaven allgemein. Das eigentliche Grab des 1968 verstorbenen Marinepfarrers wurde, nachdem es abgelaufen und nicht verlängert wurde, eingeebnet. Erhalten blieb ein Teil des Grabsteins mit den wesentlichen Lebensdaten. Diese liegt nun als Gedenktafel unweit des Deckoffiziers-Denkmal.

Blick von Südwest über das große Skagerrak-Gräberfeld, November 2020. Im Hintergrund die Kapelle
Blick von Südwest über das große Skagerrak-Gräberfeld, November 2020. Im Hintergrund die Kapelle

Der Ehrenfriedhof, 1964 aus Bundeseigentum an die Stadt Wilhelmshaven übergeben, hat sein Äußeres im Laufe der Jahrzehnte erheblich verändert. Die Soldatengräber sind heute wesentlich schlichter; waren die Kreuze bis in die 70er-Jahre von gepflegten Pflanzungen und Pflasterwegen umgeben, stehen sie heute auf einer einfachen Rasenfläche. Es muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er es bewertet. Bedauerlich ist aber sicher, das viele Kreuze stark verwittert, die Namen nur noch schwer, teilweise gar nicht mehr zu lesen sind.

Grabdenkmäler und besondere Ruhestätten für gefallene Angehörige der Kaiserlichen Marine

Noch während des Krieges sowie in den ersten Jahren danach wurde eine Reihe von Ehren- und Grab-denkmalen aufgestellt, zumeist in der Form von großen Holzkreuzen, die das Gräberfeld von gefallenen Besatzungsmitgliedern einzelner Schiffe markierten. 

Von diesen Denk- und Ehrenmalen blieben nur wenige erhalten.

SMS "Lützow"

Der erst im August 1915 in dienstgestellte Große Kreuzer SMS Lützow nahm als Flaggschiff des Kommandeurs der Aufklärungsgruppe an der Skagerrakschlacht am 31.05./01.06.1916 teil.

In der Schlacht erhielt das Schiff mehrere Treffer schwerer Geschosse und musste während des nächtlichen Rückmarsches nach Wilhelmshaven aufgegeben werden.

128 Besatzungsmitglieder starben während der Schlacht.

Ihnen zu Ehren setzten die Überlebenden anläss-lich des zweiten Jahrestages der Schlacht ein Denkmal in Form eines zersplitterten Schiffsmas-tes mit Ehrenkranz. Dieser wiederum bestand aus zahlreichen metallenen Eichenblättern, auf denen die Namen aller Gefallenen von SMS "Lützow" eingraviert waren.

Das Denkmal stand an der Nord-Süd-Hauptachse des Ehrenfriedhofs, in etwa in einer Flucht zum westlich aufgestellten großen Hauptkreuz. In unmittelbarer Nähe wurden im Januar 1919 die Toten des Spartakusaufstandes beerdigt, heute befindet sich dort das Revolutionsdenkmal.

Zunächst nur von großen, schweren Steinbrocken umgeben, wurde das Denkmal im Laufe der Jahre mit einer niedrigen Hecke und kleinen Bäumen noch aufgewertet.

Zu einem nicht mehr genau festzustellendem Datum, wahrscheinlich aber im Jahre 1937, musste dieses erste "Lützow"-Denkmal weichen. Vermutet wird, das dieses im Zusammenhang mit den Planungen für ein Ehrenmal der Toten des während des spanischen Bürgerkriegs bombardierten Panzerschiff "Deutschland" geschah. Tatsächlich wurde dieses Ehrenmal letztlich rund 70m weiter östlich in einer Flucht zum Hochkreuz aufgestellt.

Für das abgebrochene Denkmal wurde etwa 50m nordöstlich des alten Standortes, südöstlich zur Kapelle und in einer Flucht zum Deckoffiziersdenkmal ein Neues errichtet: bestehend aus mehreren übereinander gesetzten Sandsteinblöcken misst es 3,15 x 2,4m. An dem neuen Denkmal wurde der alte metallene Ehren-kranz angebracht. Allerdings waren schon zu diesem Zeitpunkt einige Blätter nicht mehr vorhanden oder haben Rost angesetzt, daher wurden die Namen der Toten in die Steinblöcke eingraviert. Der Kranz wurde zuletzt 1984/85 von damaligen Auszubildenden des Marinearsenals in aufwendiger Arbeit restauriert.

Das erste "Lützow"-Denkmal:

Deckoffiziers-Denkmal

Ehrenfriedhof Wilhelmshaven Garnisonsfriedhof Denkmal Deckoffiziere

Vom "Bund der Deckoffiziere" gestiftet, wurde dieses wuchtige Ehrenmal am 22.August 1920 eingeweiht. Ungewöhnlich erscheint die Angabe, das mit dem Ehrenmal den gefallenen Kameraden des Weltkrieges bis 1919 gedacht werden soll. Tatsächlich starb noch am Tage der Selbstversenkung der deutschen Flotte in Scapa Flow am 21. Juni 1919 - eine Woche vor Unterzeichnung des Versailler Vertrages - ein Deckoffizier auf dem internierten Torpedoboot V 126, als die britischen Bewacher in Reaktion auf die Selbstversenkung auf die Deutschen schossen und zehn von ihnen töteten.

Das Denkmal hat die Jahrzehnte ohne Schäden überstanden und befindet sich in einem sehr guten Zustand.

Das Denkmal im November 2020:

Auf dem Skagerrak-Feld wurden zahlreiche größere Kreuze aufgestellt. 

Die Kreuze verschwanden offenbar spätestens in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg

Grabstelle von Korvettenkapitän Max Schultz, Chef 6. Torpedobootsflottille

Korvettenkapitän Schultz, geboren in der kleinen westpommerschen Ortschaft Neu-Brünken, wurde 1913 Chef der 6. Torpedobootsflottille. Diese führte er unter anderem während der Skagerrakschlacht.

Im Januar 1917 sollte die Flottille von Wilhelmshaven nach Zeebrügge zum Marinekorps Flandern verlegt werden. Durch Funkaufklärung von dieser Unterneh-mung informiert, bezogen klar überlegene britische Kräfte Stellung nördlich der Maasmündungen. Das Gefecht in den Nachtstunden des 23. Januar 1917 verlief für die Deutschen insgesamt sehr glimpflich, den meisten Booten gelang es sogar, Zeebrügge zu erreichen. Das Führerboot V 69 mit Max Schultz an Bord wurde schwer getroffen, der Flottillenchef selbst erlitt schwerste, tödliche Verletzungen. Das Boot schaffte nach einem Zwischenstopp im neutralen niederländischen Hafen Ijmuiden die Rückkehr nach Wilhelmshaven. Schultz fand seine letzte Ruhestätte nordwestlich der Kapelle, neben dem neuen "Lützow"-Denkmal. 

Der reich verzierte Grabstein ist sehr gut erhalten. Am Fuße des Steins ist eine Metallplatte in den Boden eingelassen, ihre Inschrift gedenkt den über 1300 gefallenen Torpedobootsfahrern.

Sarkophag des Kapitänleutnant Houwald Steffen, SMS "Yorck"

Ehrenfriedhof Wilhelmshaven Garnisonsfriedhof Sarkophag

Der 1905 in Dienst gestellte Große Kreuzer SMS "Yorck"  ereilte ein besonders tragisches Schicksal: 

In den Morgenstunden des 4. November 1914 lief das Schiff bei Nebel in der Innenjade nacheinander auf zwei deutsche Minen. Die "York" kenterte und riss 250 Besatzungsmitglieder mit in die Tiefe, weitere 85 erlagen in den darauffolgenden Stunden und Tagen ihren Verletzungen, unter ihnen der 34jährige Kapitänleutnant Houwald Steffen. Bestattet wurde er in einem verzierten Sarkophag, Inschriften geben Auskunft über die Identität. Er liegt in der ersten Reihe des "Skagerrak"-Feldes, in einer Reihe mit anderen Toten des "York"-Unglücks. Hintergründe über diese besondere letzte Ruhestätte lassen sich heute nicht mehr feststellen. Der Zustand des Sarkophags lässt sich leider als nicht mehr sonderlich gut bezeichnen, zu einer Seite deutlich abgesackt, die Inschriften nur noch schwer lesbar.

Besondere Ereignisse

Ehrenfriedhof Wilhelmshaven Garnisonsfriedhof Skagerrakschlacht Skagerrak Gedächtnisfeier
Die erste Skagerrak-Gedächtnisfeier am 31. Mai 1917

Bis Anfang der 1970er-Jahre war der Ehrenfriedhof Schauplatz der jährlichen Skagerrak-Gedächtnisfeier am 31.Mai, verbunden mit einem großen Zapfenstreich und Fackelzug durch die Stadt. Erstmalig wurde der Gedenktag bereits am ersten Jahrestag 1917 begangen, besonders gut durch zahlreiche Fotoaufnahmen dokumentiert.

Unabhängig einer Bewertung des Militärs und späteren Politikers Paul von Hindenburg: der Besuch des seinerzeit amtierenden Reichspräsidenten am 8. Mai 1927 darf sicher als ein herausragendes Ereignis in der Geschichte der damals als "Heldenfriedhof" bezeichneten Stätte angesehen werden.

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