Baunr. 34: "Hindenburg"

Typ:

Klasse:

Kiellegung:

Stapellauf:

Indienststellung:

Verbleib:

 

Schwesterschiffe:

Kreuzer

Derfflinger-Klasse

01.10.1913

01.08.1915

10.05.1917

Selbstversenkung in Scapa Flow am 21.06.1919. 1930 gehoben, anschließend verschrottet

"Derfflinger" ; "Lützow"


Am 01.10.1913 auf Kiel gelegt, lag "Ersatz Hertha" bei Kriegsausbruch 1914 noch auf Helling 2 der Kaiserlichen Werft. Da nun erstmal andere Aufgaben, wie z.B. Aufrüstung der Reserveflotte, Vorrang hatten, verzögerte sich der Neubau und der Stapellauf erfolgte erst am 01.08.1915. Mit "Hindenburg" wurde nach "Kaiser Wilhelm II" erst zum zweiten Mal einem Kampfschiff der Kaiserlichen Marine der Name einer noch lebenden Person verliehen. Auch der weitere Ausbau des Schiffes verzögerte sich, die Werft hatte mit der Instandhaltung der aktiven Schiffe genug zu tun. Immerhin aber war die "Hindenburg" das einzige Groß-kampfschiff, dessen Weiterbau nach Erklärung des uneingeschränkten U-Bootkrieges im Februar 1917 nicht eingestellt wurde: die Hochseeflotte hatte zu wenige einsatzbereite Große und Schlachtkreuzer als schnelle, schwere Aufklärungseinheit. Am 10.05.1917 wurde die "Hindenburg" als letztes Großkampfschiff der Kaiserlichen Marine in Dienst gestellt.

Die Maschinen, 18 Marinekessel und 4 Turbinen, leisteten rund 72.000 PS, damit war "Hindenburg" das leistungsstärkste Schiff der Kaiserlichen Marine.

Nach Probefahrten und zweimaligen Optimierungsarbeiten hinsichtlich der Geschützreichweite wurde die "Hindenburg" Anfang November 1917 in die I. Aufklärungsgruppe eingereiht und nahm den Vorposten- und Sicherungsdienst in der Deutschen Bucht auf.

Am 17. November entwickelte sich eine deutsche Minensuchunternehmung in der Helgoländer Bucht zum (Zweiten) Seegefecht bei Helgoland. Überlegene britische Kräfte griffen die leichten deutschen Einheiten an, die sich daraufhin in den Schutz der zur Fernsicherung bereitstehenden Schlachtschiffe "Kaiser" und "Kaiserin" zurückzogen. Nach Anmarsch weiterer starker britischer Kräfte stießen die bei Schillig-Reede liegenden "Hindenburg" und "Moltke" vor. Bei ihrer Ankunft auf dem Gefechtsfeld brachen die britischen Schiffe das Gefecht ab.

Ebenso ergebnislos blieb der Flottenvorstoß mit "Hindenburg" am 23.04.1918 Richtung norwegische Küste. Der Vorstoß musste bereits am 24./25. wegen eines Maschinenschadens an "Moltke" abgebrochen werden. Die restlichen Kriegsmonate verliefen ohne nennenswerte Ereignisse. Erwähnenswert allerdings, das die "Hindenburg" Mitte August Flaggschiff des Aufklärungsverbandes wurde.

Am 21.06.1919 versenkten die eigenen Besatzungen fast alle der in Scapa Flow internierten Schiffe, dabei sank Hindenburg - trotz Beschuss der Briten gegen die Besatzung durch MG-Feuer - gegen 17.00 Uhr als letztes Schiff, nicht kenternd auf ebenem Kiel, Kommandobrücke, Masten und die beiden Schornsteine ragten aus dem Wasser.

Nach mehreren erfolglosen Versuchen wurde das sehr gut erhaltene Wrack am 22. Juli 1930 gehoben und bereits am folgenden Tag nach Rosyth am Firth of Forth geschleppt, wo es bis 1932 verschrottet wurde.

Die ebenfalls geborgene Schiffsglocke wurde im August 1936 in einem feierlichen Akt von der Royal Navy an die Kriegsmarine übergeben. Sie wurde an Bord des Panzerschiffes "Deutschland" - dessen Taufpate beim Stapellauf 1931 der damalige Reichspräsident von Hindenburg war und im November 1939 in "Lützow" umbenannt wurde - gehängt. Mit dem Untergang des Schiffes am 04.05.1945 verschwand dann auch der letzte Teil der "Hindenburg" für immer.

Stapellauf am 01.08.1915

Wohl eines der letzten Aufnahmen des noch intakten Schiffes. Ohne Beflaggung und äußerlich schon deutlich gekennzeichnet von der während der Internierung nur noch notdürftigen Schiffspflege: die "Hindenburg" in Scapa Flow:

Zeitgenössische britische Filmdokumentationen über die Bergung und anschließende Schleppfahrt nach Rosyth:

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