Ressort V: Torpedoressort (Inhalt in Arbeit!)

Der Flottengründungsplan von 1873 sah eine Flotte vornehmlich zur Küstensicherung vor. Entsprechend waren relativ wenige große Schiffe, dafür aber umso mehr Torpedofahrzeuge geplant, 28 an der Zahl.

Bereits 1871 wurde eine Torpedoabteilung aufgestellt, die 1876 zum Torpedocorps erweitert wurde. Weitere drei Jahre später, im Juli 1879 wurde das Torpedo-Ingenieurscorps gebildet. Es folgte in den kommenden Jahren ein steter Ausbau des Torpeder-Personals und Spezialisierung in der Ausbildung, 1883 wurden erstmals Torpedo-Ingenieure auf den Schiffen des Übungsgeschwaders eingeschifft. 1882/84 sind 30 Torpedoboote im Dienst gestellt worden. 

Entsprechend dieser stetig wachsenden Bedeutung der Torpedowaffe wurden auf den Kaiserlichen Werften Kiel und Wilhelmshaven im Herbst 1884 eigene Torpedoressorts gebildet. In Wilhelmshavener trat der erste Ressortdirektor am 16.11.1884 seinen Dienst an.

 

Aufgaben des Ressorts waren:

- Reparatur, Instandhaltung und Ausrüstung der zugewiesenen Torpedoboote

Reparatur, Instandhaltung und Lagerung der Torpedos, auch jene für die "Dickschiffe"

 

Die Menge an Torpedobooten, deren Anzahl sich in den kommenden Jahren noch erheblich steigerte, die Besonderheiten der Torpedowaffe und die Aufgaben des Ressorts, die die Aufgaben der Schiffbau-, Maschinen- und Ausrüstungsressorts in sich vereinte, machte den Aufbau einer eigenen Spezialwerft notwendig. So entstand ab Anfang der 1880er-Jahre im Rahmen des zweiten Hafenbauabschnitts die Torpedowerft westlich der Neuen Einfahrt.

Werft und das für sie zuständige Ressort arbeiteten in den folgenden Jahrzehnten zunehmend eigen-ständig, blieben aber immer in der Kaiserlichen Werft eingegliedert, zumal es nach wie vor Überschneidun-gen in den Verantwortlichkeiten gab. So war das Torpedoressort, wie oben schon erwähnt, auch für die Torpedos der "Dickschiffe" zuständig, umgekehrt verwaltete das Artillerieressort die Geschütze auf den Torpedobooten.

Mitte/Ende der 1890er-Jahre wurde die Entwicklung und der weitere Auf- und Ausbau der Torpedowaffe weiter forciert. Spätestens jetzt stieß die Torpedowerft an die Grenzen ihrer Kapazität. Folgerichtig wurde ab 1910 am Nordufer des neu errichteten Westhafens eine neue Spezialwerft gebaut, die 1913 als UTO-Werft ihren Betrieb aufnahm.

Im letzten Kriegshalbjahr 1918 wurde das Ressort in Unterseeboots- und Torpedoressort umbenannt, 1919 - Deutschland war nach dem Versailler Vertrag der Besitz von Unterseebooten untersagt - wieder in Torpedoressort.
Das Ressort existierte bis zum 15.07.1942, ab dem 16.07. firmierte es als Torpedoarsenal West und war in Paris, Bitsch/Lothringen, kurze Zeit Wilhelmshaven, Tostedt und zuletzt in Brunsbüttel stationiert.

Ressortdirektoren bis 1919

Ressortdirektoren waren Seeoffizieren im Range eines Kapitänleutnants (KL), Korvettenkapitäns (KK), Fregattenkapitäns (FK) oder Kapitän zur See (KzS).

16.11.1884 - 30.03.1886 

31.03.1886 - 10.04.1888 

11.04.1888 - 22.01.1891 

23.01.1891 - 31.03.1894 

01.04.1894 - 31.03.1897 

01.04.1897 - 01.10.1900 

02.10.1900 - 10.06.1904 

11.06.1904 - 26.09.1904 

27.09.1904 - 16.07.1906 

17.07.1906 - 28.09.1906 

29.09.1906 - 30.09.1909 

01.10.1909 - 30.09.1911 

01.10.1911 - 03.08.1916 

04.08.1916 - 08.01.1919 

09.01.1919 - 09.10.1919 

KK Franz Junge

KL Felix Hasenclever

KK Hermann Kirchhoff

KK Ernst Credner

KL/KK Carl Franz

KK Carl Paschen

KK/FK Heinrich Stromeyer

unbesetzt

KK Ehler Behring

unbesetzt

KK/FK Karl Seiferling

KK Walter Isendahl

KK/KzS Hans Eberius

KzS Max Köthner

unbesetzt


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