Typ:
Klasse:
Kiellegung:
Stapellauf:
Indienststellung:
Verbleib:
Schwesterschiffe:
Schulschiff
-
1877
15.11.1879
01.04.1881
1921 verkauft und abgebrochen
Angesichts der Fortschritte im Schiffsbau und der Schiffsartillerie genügten die bislang zur artilleristischen Ausbildung und Versuchen verwendeten hölzernen Schiffe "Renown", "Gefion" und "Thetis" nicht mehr den Anforderungen. Dementsprechend begannen ab 1876 die Planungen für ein neues Artillerieschulschiff, bereits im Jahr darauf wurde der Kiel gelegt. Da keine besonderen Anforderungen an die Kampfkraft gestellt wurden und somit auch nicht an die Geschwindigkeit, begnügte man sich damit, die Maschinenanlage und Kessel der "Renown" einzubauen.
Nach Erprobung im März 1881 wurde das Schiff schließlich am 1. April in Dienst gestellt und direkt dem Chef der Marinestation der Nordsee unterstellt.
Schon bei der ersten Schießübung am 26. April auf der Jade vor Schillig ereignete sich ein schweres Unglück, als ein 21-cm-Geschoß explodierte. Die zehn Toten wurden auf dem Garnisonfriedhof Gökerstraße bestattet, zusätzlich wurde ihnen ein noch heute existierendes Grabdenkmal gewidmet. Ansonsten entwickelte sich eine Dienstroutine, die in den folgenden Jahren ohne besondere Ereignisse durchgeführt wurde: vom Frühjahr bis Herbst Übungen zumeist auf der Jade vor Schillig, im Winter Liegezeit im Hafen von Wilhelmshaven.
Erwähnenswert aber folgendes:
- Zum 01.10.1883 erfolgte die Unterstellung in die neu aufgestellte Inspektion der Marine-Artillerie.
- 1886 Generalüberholung auf der Werft, dabei erhielt "Mars" als erstes Schiff der Kaiserlichen Marine eine vollständig elektrische Beleuchtungsanlage.
Eine erste Abwechslung von der Routine war die Teilnahme an Herbstmanövern 1889 vor Wilhelmshaven. Es sollten nun mehrere erwähnenswerte Einsätze folgen:
Am 09.08.1890 überführte "Mars" Teile des II. Seebataillons zur kurz zuvor erworbenen Hochseeinsel Helgoland.
Während der Herbstmanöver 1893 war die "Mars" erneut Flottenflaggschiff, zum zweiten Mal läßt sich der Kommandierende Admiral Frhr. v.d.Goltz mit seinem Stab einschiffen.
Vom 20. - 22.06.1895 nimmt "Mars" an den Einweihungsfeierlichkeiten des Kaiser-Wilhelm-Kanals (dem heutigen Nord-Ostsee-Kanal) teil, dient dabei als Flaggschiff des Kommandierenden Admirals Eduard von Knorr.
Im Oktober 1904 wurde die Marineartillerie-Inspektion in zwei neue Inspektionen aufgeteilt, wenige Monate später endete für "Mars" der Einsatz als Artillerie-Schulschiff, das mittlerweile veraltete Schiff genügte nicht mehr den Anforderungen. Es diente danach als Exerzier- und Wohnschiff, ab 1907 in dieser Funktion bei der neu geschaffenen Artillerie-Schule Sonderburg. Ende April 1908 endete auch diese Aufgabe, Anfang Mai wurde "Mars" nach Kiel überführt und am 15. Mai außer Dienst gestellt. Die Geschütze wurden ausgebaut, das Schiff diente anschließend bis zur Streichung aus der Liste der Kriegsschiffe am 17.02.1914 als Wohnschiff für die Ostseestation. Kurz nach Kriegsausbruch 1914 wurde "Mars" als Wohnhulk reaktiviert. Im Jahre 1921 wurde der Rumpf schließlich verkauft und von der Lübecker Flender-Werft abgebrochen.