In den ersten Jahren des Bestehens der Garnison wurden Arrestanten in eigens hergerichteten Zellen in der provisorischen Seebataillons-Kaserne an der Roonstraße (Rheinstraße) untergebracht.
Als erste feste Marine-Arrestanstalt entstand ab Januar 1876 an der Gökerstraße zwischen Peterstraße und Markstraße, gegenüber der Werft. Das zweigeschossige, klassizistische Gebäude für 60 Insassen, die dort unterschied-liche Stufen vom Untersuchungsarrest bis zum strengen Arrest verbüßten, wird im Oktober 1877 seiner Bestimmung übergeben.
Offenbar war "Vater Seemann" "gut besucht", schon ein paar Jahre später stellt das Stationskommando den Antrag auf Erweiterung der Anstalt, was jedoch durch die Admiralität in Berlin abgelehnt wird.
Standort auf aktueller Karte (Link zu Google Maps, Standort durch rotes Fähnchen gekennzeichnet)
In den kommenden Jahren wächst die Garnison und damit die Zahl der hier stationierten Marineange-hörigen immer schneller, entsprechend steigt der Bedarf an mehr Arrestzellen. 1902 behilft man sich zunächst mit einem Anbau an der Stadtkaserne (der einzige noch heute bestehende Teil der Kaserne), hier befindet sich ein Untersuchungsgefängnis mit insgesamt 51 Zellen.
In genau jenen Jahren wächst der Personalbestand in Wilhelmshaven nochmals stark an, die vorhandenen Zellen reichen nicht aus.
Endlich wird der Neubau einer neuen, großen Arrestanstalt genehmigt. Verwirklichlicht wird er 1907/1908 am Mühlenweg in Heppens, ab 1911 Rüstringen, in Nähe der gerade neu gebauten Kaserne Gökerstraße. 1912 wird in unmittelbarer Nachbarschaft die Kaserne Mühlenweg gebaut.
WZ vom 13.06.1966
Morgen beginnt für die alte Marinearrestanstalt am Ölhafendamm ein neuer Abschnitt. Fünfzig Bettler und Landstreicher aus ganz Niedersachsen werden einziehen. Das 1907 errichtete Gebäude, das nacheinander Militärverlies, Frauenhaftanstalt und "Kavaliergefängnis" war, wird jetzt ein Arbeitshaus.
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