Observatorium

Für den 1874 begonnenen Bau des Observa-toriums nördlich Geschosshof nahe am alten Deich an der heutigen Langeoogstraße/Ecke Friesendamm wurde rund 1,7 ha oldenburgisches Gebiet erworben. Der Bau nach Entwürfen, an denen ausgewiesene Fachleute mitwirkten, wurde unter der Leitung der Hafenbaukommission 1878 vollendet.

Das Hauptgebäude mit den Diensträumen hatte zwei Türme, die weite Sicht über die Jade, Ostfriesland, Oldenburg und Butjadingen ermöglichten. Westlich des Hauptgebäudes und mit diesem verbunden befand sich ein runder Extraraum; hier befanden sich die Instrumente zur photographischen Aufzeichnung des Erdmagnetis-mus. Durch einen Verbindungsgang an das Hauptgebäude angebunden befand sich östlich von diesem das Direktorenwohnhaus. Auf dem Gelände befanden sich neben dem Hauswart-Wohnhaus im Norden zudem noch mehrere Häuschen für astronomische und erdmagnetische Beobachtungen.

Bei Angriffen britischer Bomberverbände wurde vor allem das Hauptgebäude mehrmals z.T. schwer getroffen, so z.B. im März und April 1941. Im Dezember 1942 schließlich musste das Observatorium nach Greifswald verlegt werden. 

Nach dem Krieg musste das Hauptgebäude und die Hälfte des Hauswart-Wohnhauses abgerissen werden.

Die "Wilhelmshavener Zeitung" schrieb am 23.02.1955: "Mit Donnergepolter stürzten gestern die Reste des einst so bedeutenden, im Jahre 1878 fertiggestellten Marineobservatoriums zusammen. Das war der Grabgesang eines Instituts von Weltrang. Es diente ungezählten Gelehrten als Forschungsstätte. In seinen Mauern stand die größte und beste Gezeitenrechenmaschine der Welt."

Erhalten und in sehr guten Zustand ist das ehemalige Direktorenwohnhaus, sowie die östliche Hälfte des Hauswart-Wohnhauses. Beide Gebäude waren viele Jahrzehnte Wohnhäuser, heute Kindergarten "Leuchtfeuer" der GPS.

Der Standort auf aktueller Karte (Link zu Google Maps)

Plan des Hauswart-Wohnhauses:

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