Kommando Marinestation Nordsee

Die beiden Stationskommandos, zum einen das Stationskommando Ostsee in Kiel und zum zweiten das Stationskommando Nordsee in Wilhelmshaven, waren die höchsten Marinebehörden in ihrem jeweiligen Bereich. Truppendienstlich waren alle Marinedienststellen dem jeweiligen Stationskommando unterstellt.

Sie selbst waren zunächst der Admiralität bzw. dem Oberkommando der Marine untergeordnet. Nach einer Neuorganisation der Marineführung im Frühjahr 1899 unterstanden die Stationskommandos als Immediat-Behörde dem Kaiser als Chef der Marine unmittelbar.

 

Zwar wurde der Kriegshafen Wilhelmshaven am 17.06.1869 eingeweiht und Korvettenkapitän Przewisinski trat am 28.06.1870 seinen Posten als Oberwerftdirektor, einen hauptamtlichen Stationschef aber gab es zunächst noch nicht.

 

Der Stationschef war gleichzeitig Festungsgouverneur von Wilhelmshaven

 

Stab:

- Ab Juni 1870 ein Stationsarzt

- Ab November 1870 das Stationsauditoriat, ab Oktober 1900 das Stationskriegsgericht mit einem Dienstältesten Richter als Leiter

- Ab Mai 1872 ein evangelischer Stationspfarrer

- Ab Oktober 1872 die Marine-Intendantur

Ab Oktober 1879 ein Stationsmaschineningenieur bzw. ab Juni 1899 ein Stationsingenieur 

- Vom März 1885 bis August 1893 ein Vermessungsdirigent

- Ab April 1886 ein katholischer Stationspfarrer

- Ab September 1888 Chef des Stabes, zumeist ein Kapitän zur See, u.a. der spätere Konteradmiral Maximilian Reichsgraf von Spee

- Ab November 1895 1. Admiralstabsoffizier

 

Der Station Nordsee unterstanden neben den Dienststellen in Wilhelmshaven außerdem:

- Kommandantur der Befestigungen an der Wesermündung in Geestemünde mit den Weserforts           Brinkamahof I und II und Langlütjen I und II mit der III. Matrosen-Artillerie-Abteilung

- Festungskommandantur für die Befestigungen der Elbemündung Cuxhaven

- Kommandantur Helgoland

 

Nach Ende des Krieges und damit auch des Kaiserreiches unterstand das Kommando zunächst dem Reichsmarineamt, dann dem Chef der Admiralität bzw. Chef der Marineleitung.

Mit Aufstellung der Reichsmarine ging es mit unveränderten Aufgaben in diese über.

 

Dienstsitz des Stationschefs und seines Stabes war das sogenannte "Weiße Schloß" am nördlichen Ende der Adalbertstraße bzw. am Adalbertplatz

Auflistung der Stationschefs siehe hier.

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- Straßennamen: es werden die zeitgenössischen Namen genannt, die heutigen Namen stehen in Klammern dahinter

 

- Zitierte Texte, Verträge usw. wurden in originaler, zeitge-nössischer Schreibweise übernommen

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