Matrosenartillerieabteilungen

Die Matrosenartillerieabteilungen waren Einheiten zur landgestützten Küstenverteidigung.

Sie bedienten die Küstenbatterien und waren mittels Torpedobatterien, Minen sowie Trossen-, Netz- und Balkensperren für den Hafensperrdienst zuständig.

Marine-Schall-Messtrupp - XIV. Matrosenartillerieabteilung, Schillig
Marine-Schall-Messtrupp - XIV. Matrosenartillerieabteilung, Schillig

II. Matrosenartillerieabteilung

Am 20.08.1868 wurde die 1. Seeartilleriekompanie ins Jadegebiet verlegt, die 2. und 3. Kompanie verblieb am alten Standort.

Im Oktober 1877 wurde die Seeartillerieabteilung in zwei Abteilungen aufgeteilt, die Bezeichnung änderte sich in Matrosenartillerieabteilung. Dabei wurden die Kompanien mit Verbleib an ihren Standorten den jeweiligen Matrosen-Division zugeteilt, in der sie jeweils die 5. Abteilung bildeten. Zudem wurde für die Wilhelmshavener Einheit eine zweite Kompanie aufgestellt.

Kommandeure der Abteilung waren Korvettenkapitäne.

1883 schließlich wurden die Strukturen erneut geändert in der Form, das am 01.10. die

Marineartillerie-Inspektion gebildet wurde. Die Abteilungen wurden aus den Matrosendivisionen herausgelöst und als selbstständige Einheiten der neuen Inspektion unterstellt.

Weiterhin waren fast ausnahmslos Korvettenkapitäne Kommandeure. Der namhafteste war der spätere Vizeadmiral Karl Galster, der als Gegenspieler von Tirpitz und dessen Flottenplänen Bekanntheit erlangte.

Mit Aufteilung der Marineartillerie-Inspektion 1904 erfolgte der Unterstellungswechsel zur Inspektion der Küstenartillerie und des Minenwesens. Vom April 1908 bis Anfang September 1914 waren Fregattenkapitäne Kommandeure, die auf diesem Posten zudem zum Kapitän zur See befördert wurden.

Wenige Wochen nach Ausbruch des Krieges wurde die Abteilung Anfang September 1914 dem Kommandeur Seefront Wilhelmshaven unterstellt.

Bereits Mitte Dezember 1918 sollte die Abteilung aufgelöst sein, jedoch zog sich das Ende der Formation bis ins Jahr 1919, da sämtliche MAA im Nordseebereich über die II. MAA abgewickelt wurden.

Die Abteilung war zunächst in der Artilleriekaserne untergebracht, 1888 zog sie zusammen mit dem Seebataillon in die neu gebaute Tausendmann-Kaserne, 1907 schließlich in die Kaserne Gökerstraße.

VI. Matrosenartillerieabteilung

Die Anfang August 1914 aufgestellte Formation unterstand in den ersten Wochen des Krieges dem Kommandeur Seefront, danach bis zur Auflösung der Einheit dem Kommandeur Landfront.

 

Abteilungskommandeure:

02.08.1914 - 22.08.1914 Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Anton von Meyerinck

23.08.1914 - 20.10.1914 Korvettenkapitän/Fregattenkapitän George Berendes

21.10.1914 - 04.12.1918 Kapitänleutnant/Korvettenkapitän Andreas Alm

XIV. Matrosenartillerieabteilung

Anfang August 1914 zunächst in Kompaniegröße aufgestellt, wurde die Einheit bald darauf zur Abteilung vergrößert. Sie besetzte die dem Kommandeur Seefront Wilhelmshaven unterstellte Deichbatterie Schillig. Die Einheit wurde Anfang März 1919 aufgelöst.

 

Abteilungskommandeure:

02.08.1914 - 00.02.1917  Kapitänleutnant Wilhelm Mende

00.03.1917 - 27.11.1918  Korvettenkapitän Paul Vollmer

28.11.1918 - 01.03.1919  Korvettenkapitän Arthur Viertel

XV., XVI. und XVII. Matrosenartillerieabteilungen

Diese drei Formationen wurden am 27.08.1914 in Wilhelmshaven aufgestellt, aber schon kurz danach der Mobilen Division zugeführt.

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