Auf der Karte als "Gr. Kaserne" bezeichnet.
1888 entsteht an der Moltkestraße (Zum Neuen Hafentor) die mit 180m Länge seinerzeit größte und modernste Kaserne im Deutschen Reich. Sie wurde als Blockkaserne in U-Form gebaut, dreigeschossig an ihrer Hauptfront und den Seiten-flügeln. Der mächtige Mittelbau mit dem Hauptportal und die Eckbauten waren viergeschossig mit Treppen-häusern und Funktionsräumen. Im Westflügel befand sich eine Turnhalle. Die Wände waren mit zahlreichen Wandmalereien verziert.
Zunächst diente sie, im Westflügel, als Unterkunft für das bis dato in provisorischen Kasernen untergebrachte Seebataillon sowie, im Ostflügel, der Matrosen-Artillerieabteilung. Daher ist auf zeitgenössischen Abbildungen auch häufiger die Bezeichnung Seebataillons-Kaserne zu finden.
Nach dem Umzug der beiden Einheiten in die neue Kaserne Gökerstraße zogen vornehmlich Teile der Werft-Division in die Kaserne.
Ende Januar ist die Kaserne Schauplatz der Wilhelmshavener Ereignisse des Spartakus-Aufstandes.
Anfang der 20er-Jahre trat die Reichsmarine die Kaserne an die Stadt ab, sie diente in dieser Zeit als Notunterkunft und Durchgangslager für Kriegsheimkehrer.
Ab etwa Mitte der 30er-Jahre wurde die Kaserne wieder militärisch genutzt. In dieser Zeit wurde sie in "Jachmann-Kaserne" umbenannt.
Im Zweiten Weltkrieg mehrfach getroffen, wurde die Ostseite der Gebäudefront abgerissen - der seitliche Ostflügel hingegen blieb stehen, was der Kaserne ein eigentümliches Aussehen verlieh.
Nach dem Krieg diente sie wieder als Notunterkunft, auch Gewerbebetriebe wie die Schrotthandlung Meyerhoff hatten dort ihren Sitz.
Bis 1969 wurde der Komplex von der "Sozialgemeinschaft für Wohnungswesen eGmbH" verwaltet, danach von der Stadt. Wie auch an den anderen Kasernen in "Alaska" wurde an der Jachmann-Kaserne in den 70er-Jahren Sprengübungen und Übungen von Feuerwehr, THW und Zivilschutz durchgeführt.
1977 wurde die geschichtsträchtige Kaserne abgebrochen.
Video (ab 6:11)