Kasernement der II. Werftdivision (Graf-Spee-Kaserne)

Ansicht von Westen. Am linken Bildrand die Hafenkaserne, in der Bildmitte der Betriebshafen "Holzmanns Kuhle":

Graf-Spee-Kaserne Wilhelmshaven Alaska

Als Letzte der vier Kasernenkomplexe in "Alaska" wurde 1899 am östlichen Ende der Moltkestraße (Zum Neuen Hafentor) das Kasernemtent der II. Werftdivision fertiggestellt. Im Gegensatz zu den benachbarten wuchtigen Einzelblöcken entstand diese Kaserne in Pavillon-Bauweise. Bei der Entscheidung für diese Bauweise wurden letztlich die Ergebnisse von intensiven Vorarbeiten in Form von Baugrunduntersuchungen und Kostenberechnungen berücksichtigt. So enstanden:

5 Unterkunftsblöcke

- 3 Unterkunftsblöcke mit

18 Mannschaftsstuben für zusammen 235 Mann,

3 Unteroffizierstuben für je 2 Mann, 

1 Offizierswohnung,

1 Wohnung für einen verheirateten Feldwebel,

1 Waschraum,

1 Feuerlatrine.

- 2 Unterkunftsblöcke mit

14 Mannschaftsstuben für zusammen 207 Mann, sowie weitere Räume identisch mit den oben     beschriebenen drei größeren Blöcken

Stabsgebäude mit

- Wachtstube und 4 Arrestzellen,

- Offizierwartezimmer,

- 2 Revierkrankenstuben,

- 1 Arztwohnung,

- 18 Geschäftszimmer für die Kommandobehörden und Rechnungsämter

- sowie für Absolventen der Werftdivisionsschule 4 Klassenräume und 1 Lehrerzimmer

Wirtschaftsgebäude mit

- Speisesaal für 500 Mann,

- 2 Mannschaftsküchen mit Nebenräumen,

- Speiseanstalt für Unteroffiziere, bestehend aus Speisesaal, Versammlungszimmer, Lesezimmer,       Billardzimmer, Anrichte-, Küchen- und Nebenraum

- Speiseanstalt für Zahlmeister, bestehend aus Speisezimmer, Lesezimmer, Küche und Nebenraum

- Kantine mit Mannschafts-Aufenthaltsräumen und Vorratsräumen

- Duschbadeanstalt für Unteroffiziere

- Badezelle für Unteroffiziere

- Waschküche für Mannschaften

Exerzierhaus

 

in der Mitte befand sich ein großer Exerzierplatz.

Der ursprüngliche Name verrät bereits, das die Kaserne Angehörige der II. Werft-Division beherbergte.

 

Zeitgenössischer, maßstabsgerechter Übersichtsplan. Allerdings ist das Wirtschaftsgebäude nicht vorbildgetreu gezeichnet:

Graf-Spee-Kaserne Wilhelmshaven Alaska Jachmann Kasernen II. 2. Werftdivision

Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Kaserne wahrscheinlich zu mindestens teil- und zeitweise als Notunter-kunft und Durchgangslager genutzt. Der Exerzierplatz diente als Fußball- und Sportplatz.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten begann wieder eine ausschließlich militärische Nutzung, u.a. durch die 6. Schiffsstammdivision. In jener Zeit bekam die Kaserne auch ihren neuen Namen, sie hieß fortan Graf-Spee-Kaserne, benannt nach Vizeadmiral Maximilian von Spee. Die Unterkunftsblöcke wurden nach Einheiten des Ostasiengeschwaders benannt: "Scharnhorst", "Gneisenau", "Nürnberg", "Leipzig" und "Dresden".

Standort auf aktueller Karte (Link zu Google Maps)

Übersichtsplan über die Kaserne mit Bezeichnung der einzelnen Blöcke: