Durch den steigenden Personalbestand der Marine wuchs auch die Garnison in Wilhelmshaven stetig an. Die bestehenden Kasernen reichten nicht mehr aus, neue Bauten waren nötig. In Wilhelmshaven war dafür kein Platz mehr, es musste auf Oldenburger Gebiet gebaut werden. Zeitgleich zum Bau der Kaserne wurde auch die Gökerstraße verlängert, vom Mühlenweg bis zur heutigen Fritz-Reuter-Straße.
Am 07.09.1907 wurde die Kaserne feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Dabei wurde dem Seebataillon das Fahnenband verliehen; der Kaiser höchstpersönlich ließ es sich nicht nehmen, dem Bataillon diese höchste Auszeichnung für einen militärischen Verband zu übergeben.
Kurze Zeit später zog auch die II. Marine-Artillerie-Abteilung in die Kaserne ein.
Nach dem Krieg - das namensgebende Seebataillon wurde aufgelöst - zog die neu aufgestellte Küstenwehrabteilung II in die Kaserne.
In dieser Zeit erhielten die Unterkunftsblöcke Ehrennamen. Sie erinnerten an den Sieg des Ostasiengeschwaders unter Vizeadmiral Maximilian Graf von Spee in der Schlacht bei Coronel und bedeutenden Kampfeinsätzen der Seebataillone in Tsingtau/Kiautschou, Flandern und in der Schlacht bei Tanga (Deutsch-Ostafrika/Tansania).
Am 01.10.1926 wurde die Einheit in II. Marineartillerieabteilung umbenannt, mit Beginn des Jahres 1938 wurde die römische Zahl durch eine arabische ersetzt, entsprechend hieß die Einheit nun 2. M.A.A.
Im September 1939, wenige Tage nach Ausbruch des 2. Weltkrieges, wurde die Turmspitze des Stabsgebäudes demontiert und stattdessen ein Flakstand mit einem 2cm-Geschütz errichtet (Flakstand 226). Dieser Flakstand blieb bis Anfang November 1943.
Eine Namensänderung stand im April 1940 an: die Kaserne hieß nun "Lettow-Vorbeck-Kaserne".
Im Krieg nahm die Kaserne nur geringen Schaden, weitestgehend zerstört wurden allerdings die beiden Wirtschaftsgebäude.
Die Trümmerreste wurden 1961/62 abgetragen.
Nach dem Krieg dienten die Kasernenblöcke zunächst als Notunterkünfte und wurden später zu "richtigen" Wohnhäusern umgebaut, auch Gewerbebetriebe wie z.B. ein "Freiring"-Möbelhaus siedelten sich an.
Auf dem großen Exerzierplatz wurde ein Fußballfeld errichtet, auf dem der TSV Germania seine Spiele austrug, auch Feldhandball wurde auf "Schwarze Erde" gespielt. Im Wachhaus war das Vereinslokal. Die Exerzierhalle diente unter den Namen "Gökerhalle" als - mit ihrem Schwingboden berühmt-berüchtigte -Sportstätte.
Die Gebäude standen ab Herbst 1977 weitestgehend leer, ab März 1978 begann der Abbruch, lediglich die Gökerhalle und Block "Coronel" an der Hegelstraße blieben zunächst noch stehen. Allerdings waren die Tage auch dieser Überbleibsel der geschichtsträchtigen Kaserne gezählt, auch wenn sie noch erstaunlich lange erhalten blieben: die Gökerhalle verschwand 1996 und mit dem Abriss von "Coronel" im Februar 2000 verschwand der letzte Teil der Kaserne aus dem Stadtbild. Heute dominieren Verbrauchermärkte mit großflächigen Parkplätzen den Ort.
Der Standort heute (Link zu Google Maps, Standort durch rotes Fähnchen gekennzeichnet)